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Formen, Praktiken, Dynamiken literarischen Schreibens. Perspektiven einer diachronen Schreibforschung vom Spätmittelalter bis zur klassischen Moderne
Hybride wissenschaftliche Tagung an der Universität Osnabrück
Zeit: 06.-08. Oktober 2021
Ort: Universität Osnabrück, Seminarstr. 20 (EW-Gebäude, Raum 15/318), 49074 Osnabrück
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Anleitung und Hilfe zur Installation von Zoom.
Die Kulturtechnik Schreiben ist alt. Doch die Bedingungen literarischen Schreibens
unterliegen fundamentalen technisch-materialen, institutionellen, soziokulturellen und
poetologischen Veränderungen. Schreibpraktiken und deren Organisation zu ‚Schreibszenen‘
gestalten sich in hohem Maße historisch variabel. Auch die Rede über das Schreiben ist keine
stabile Größe. Reflexionen über das Schreiben variieren je nach Schreibanlass,
Adressatenbezug, medien- und kulturhistorischer Verortung. Die interdisziplinäre
Schreibforschung reflektiert das heterogene Phänomen mittels verschiedener Theorien und
Methoden, die auf der Tagung daraufhin befragt werden, wie sie für eine historische und
vergleichende Schreibforschung vom Spätmittelalter bis zur klassischen Moderne gebündelt
werden können. Welche Dimensionen literarischen Schreibens erweisen sich im historischen
Längsschnitt als konstitutiv, welche als variable Elemente? Wie verändern und transformieren
sie sich? Inwiefern beeinflussen rhetorische Text- und Gattungstraditionen die Rede über das
Schreiben?
Flyer
Programm
Mittwoch, 06. Oktober 2021
ab 12:00 h Get Together
Moderation: Kai Bremer
12:30‒13:30 Katja Barthel (Osnabrück): Schreibszenen historisieren. Methodologische Überlegungen zu einer Erforschung des Flüchtigen
13:30‒14:30 Sandro Zanetti (Zürich): Über Schreiben als Kulturtechnik hinaus. Literaturwissenschaftliche Schreibprozessforschung.
14:30‒15:00 Pause
Sektion 1: Mittelalterliche Schreib-Szenen – Vom Umgang mit problematischen Überlieferungssituationen
Moderation: Christian Schneider
15:00‒16:00 Elisabeth Wåghäll Nivre (Stockholm): Georg Wickram neu betrachtet? Historische Schreibpraktiken im literarischen Schaffen Wickrams
16:00‒17:00 Stefan Abel (Bern): Schreib(-)szenen im Epilog des „Rappoltsteiner Parzifal“ (1331–1339)
17:00‒17:30 Pause
Moderation: Katja Barthel
17:30‒18:30 Abendvortrag: Martin Stingelin (Dortmund): Was ist ‚Schreiben‘?
Gemeinsames Abendessen: Historisches Restaurant Weinkrüger, Marienstr. 18, Osnabrück
Donnerstag, 07. Oktober 2021
Sektion 2: Soziale, materiale und raumzeitliche Infrastrukturen des Schreibens
Moderation: Martin Klöker
9:00‒10:00 Jennifer Clare (Hildesheim): Schreibszene extended. Räume, Umgebungen und Grenzen von und in Schreibprozessen.
10:00‒11:00 Stephan Kammer (München): Die Schreibszene sozialisieren! Kollaboratives Schreiben.
11:00‒11:30 Pause
11:30‒12:30 Katja Barthel (Osnabrück): Epistolare Selbstpositionierung in Robert Walsers Secessions-Korrespondenz (1907)
12.30‒14.00 Mittagspause: Balou, Kolpinghaus, Seminarstr. 32, Osnabrück
Sektion 3: Exzerpt, Entwurf, Plagiat – Praktiken und Subjektpositionen von Schreibenden im 18. Jahrhundert
Moderation: Kai Bremer
14:00‒15:00 Helene Kraus (Bielefeld/Heidelberg): Schreiben unter anderem Namen. Anonymität als Strategie bei August von Kotzebue (1761‒1819).
15:00‒16:00 Elisabeth Décultot (Halle/Saale): Vom Lektürespeicher zur Schreibfabrik. Exzerpieren im 18. Jahrhundert
16:00‒16:30 Pause
Sektion 4: Geschlecht und Schreibszenen im 17./18. Jahrhundert
Moderation: Katja Barthel
16:30‒17:30 Martin Klöker (Osnabrück/Tallinn): VerDichtung in der verbotenen Liebeskorrespondenz des 17. Jahrhunderts. Produktive Aneignung, Bearbeitung und Plagiat im Schreibprozess
17:30‒18:30 Barbara Becker-Cantarino (Ohio): Auktoriale Inszenierungen bei Sophie von La Roche und Bettina von Arnim. Ein Beitrag zur historischen Schreibprozessforschung
Gemeinsames Abendessen: Restaurant Joseph, Natruper-Tor-Wall 1, Osnabrück
Freitag, 08. Oktober 2021
Sektion 5: Transkulturelle Perspektiven im interdisziplinären Austausch
Moderation: Vincenz Pieper
9:00‒10:00 Cornelia Ortlieb (FU Berlin): Die neueste Versmode. Stéphane Mallarmés serielles Schreiben und die Künste der Zeitschrift
10:00‒11:00 Rita Rieger (Graz): Paul Valéry: Ego scriptor. Schreiben im Spannungsfeld von Lust und Kalkül
11:00‒11:30 Pause
Moderation: Kai Bremer
11:30‒12:30 Anke Bosse (Klagenfurt): Schreiben über das Schreiben. Zu Schreibszene, Überlappungszone und Schreib-Szene am Beispiel von Robert Musil u.a.
12:30‒13:15 Abschlussdiskussion
13:15 Ende der Tagung
Tagungsort: Universität Osnabrück, Seminarstr. 20 (EW-Gebäude, Raum 15/318), 49074 Osnabrück
Kontakt:
Dr. Katja Barthel
Universität Osnabrück
Institut für Germanistik: Neuere deutsche Literatur/ Forschungszentrum IKFN - Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit
An der Katharinenkirche 8a
49074 Osnabrück
Tel.: +49 541-9696034
katja.barthel@uni-osnabrueck.de
Gäste sind digital herzlich willkommen! Anmeldung bitte über diesen Kontakt.
Mit freundlicher Unterstützung der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung, des Instituts für Germanistik und des Forschungszentrums für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit, Universität Osnabrück