Institut

für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN)


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Die "Neue Welt" in der Frühen Neuzeit Aktuelle Perspektiven der Forschung

Vortragsreihe des IKFN im Wintersemester 2013/14

zum Plakat der Reihe

Mittwoch, 6. November 2013
»El corazón deshecho destilaba«
Zur Transformation spanischer Barocklyrik in Mexiko (Sor Juana Inés de la Cruz)

Prof. Dr. Ursula Hennigfeld, Universität Osnabrück, Institut für Romanistik und Latinistik

Der Vortrag schlägt eine Brücke von Petrarca, dem Urvater des Sonetts, über den spanischen Petrarkisten Francisco de Quevedo bis zur Rezeption des spanischen Petrarkismus in Mexiko im 17. Jahrhundert (Sor Juana Inés de la Cruz). Die Veränderungen sind besonders gut an der unterschiedlichen Metaphorisierung des Körpers ablesbar. Dies soll anhand von 'adorno' (it. 'Schmuck') bei Petrarca, Dehum anisierung bei Quevedo und Rematerialisierung bei Sor Juana aufgezeigt werden.

Beginn: 18.15 Uhr
Ort: Raum 41/112, Neuer Graben 40 (Altes Kreishaus)

 

Mittwoch, 11. Dezember 2013
Wem gehört die "Neue Welt"?
Eigentum und Eigentümlichkeit in der Frühen Neuzeit

Prof. Dr. Peter Schneck, Universität Osnabrück, Institut für Anglistik und Amerikanistik

Das europäische Bild der "Neuen Welt" in der Frühen Neuzeit entsteht aus der Überlagerung unterschiedlicher Interessen und Wahrnehmungshorizonte, die stark von den Eigentumsvorstellungen der europäischen Kulturen geprägt wurden. Materielle und politische Aneignung und die darauf folgende Kolonisierung und Besiedlung des amerikanischen Kontinents werden jedoch nicht nur unterschiedlich legitimiert, die Legitimation wirkt sich auch auf die jeweilige Wahrnehmung der kulturellen Eigenheiten der indigenen Bevölkerung aus. Die Eigentümlichkeit der "Neuen Welt" spiegelte so nicht nur die konkreten Interessen und Motivationen der europäischen Eroberer und Siedler wider, sondern kann selbst als Ausdruck eines kulturellen Verständnisses von Eigentum betrachtet werden. Dieses Verständnis war keineswegs homogen ausgeformt und zudem durchaus Veränderungen unterworfen, was in der Diskussion unterschiedlicher Texte aus dem anglo-amerikanischen Kontext des 17. Jahrhunderts dargestellt werden soll.

Beginn: 18.15 Uhr
Ort: Raum 41/112, Neuer Graben 40 (Altes Kreishaus)

 

Mittwoch, 15. Januar 2014
»Wie die neue Welt in die alte kam«
Beziehungen zwischen Hispanoamerika und Spanien im 18. Jahrhundert
Prof. Dr. Susanne Schlünder, Universität Osnabrück, Institut für Romanistik und Latinistik

Das Verhältnis, das Spanien im 18. Jahrhundert zu seinen hispanoamerikanischen Kolonien unterhält, stößt in der
kulturwissenschaftlich orientierten Hispanistik auf zunehmendes Interesse. Gleichwohl geht es dabei zumeist recht einseitig darum, den 'Einfluss' barock geprägter Kultur spanischer Provenienz in den überseeischen Vizekönigreichen auszumachen.
Der Vortrag will diese Perspektive umkehren und fragt - in Anlehnung an die einschlägige Studie F. Geweckes - nach der Bedeutung Hispanoamerikas für das Spanien des 18. Jahrhunderts. Im Fokus stehen kulturpolitische, epistemologische und alltagsweltliche Aspekte.

Beginn: 18.15 Uhr
Ort: Zimeliensaal der Universitätsbibliothek Osnabrück, Alte Münze 16/Kamp, Raum 09/114

 

Mittwoch, 22. Januar 2014
»Leben und Schicksale der Pokahuntas«
Eine amerikanische Indianerprinzessin in einem Roman der deutschen Aufklärung

Dr. Sabine N. Meyer, Universität Osnabrück, Institut für Anglistik und Amerikanistik

Der Vortrag beschäftigt sich mit der ersten literarischen Adaption des Pocahontasmythos, die nicht – wie zu erwarten wäre – dem angloamerikanischen sondern dem deutschen Kontext entstammt. Im Jahre 1781 veröffentlichte der pommersche Pastor Carl Friedrich Scheibler Leben und Schicksale der Pokahuntas, einer edelmuthigen Americanischen Prinzessin; eine wahre und lehrreiche Geschichte. Wenn auch literarisch nicht sehr wertvoll, ist dieser Text in vielerlei Hinsicht äußerst bemerkenswert. Eine eingehende Analyse demonstriert, dass Scheibler sich mit seiner Pocahontasdarstellung von den gängigen Indianerdarstellungen im Heiligen Römischen Reich absetzt. Ferner ist er der erste Autor, der den Pocahontasmythos zur Verhandlung religiöser Streitfragen nutzt.

Beginn: 18.15 Uhr
Ort: Zimeliensaal der Universitätsbibliothek Osnabrück, Alte Münze 16/Kamp, Raum 09/114