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Anglotropismus im Alten Reich des 18. Jahrhunderts
Vortragsreihe des IKFN im Sommersemester 2014
Freitag, 04. Juli 2014
Tuche, Möbel, Tee - Englische Waren in Osnabrück
Studierende von Prof. Dr. Siegrid Westphal (IKFN)
Die Studierenden berichten über ihre Forschungen zu englischen Waren in Osnabrück zum Ende des 18. Jahrhunderts. Eine "Exkursion" mit der Grünen Schulezu den damals modischen exotischen Gewächsen. Anschließend Tee-/Kaffee-Verköstigung und englisches Gebäck.
Beginn: 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr
Ort: Botanischer Garten Osnabrück
Mittwoch, 2. Juli 2014
Schwierige Verhältnisse: Georg I. und seine beiden Höfe
Prof. Dr. Frank Druffner, Deutsches Literaturarchiv Marbach
Am 29. September 1714 überquert Georg Ludwig, Kurfürst von Hannover, den Ärmelkanal, um den englischen Thron zu besteigen. Versetzen wir ihn im Augenblick der Überfahrt kurz in die Figur des Janus, der zurück auf seine Erblande und voraus auf sein neues Reich blickt. Wie ist es in den beiden nun durch Personalunion verbundenen Ländern um die Hofkultur und die Patronage bestellt? Welchen Typ von Fürst repräsentiert Georg I.? Hat er überhaupt ein eigenes Profil?
Beginn: 18.15 Uhr
Ort: Zimeliensaal der Universitätsbibliothek Osnabrück, Alte Münze 16/Kamp, Raum 09/114
Mittwoch, 18. Juni 2014
Englisch lernen, lesen und lehren im 18. Jahrhundert
Prof. Dr. Friederike Klippel, Ludwig-Maximilians-Universität München
Im heutigen Europa lernen bereits Kindergarten- und Grundschulkinder Englisch, und Englisch ist in Alltag, Beruf und Wissenschaft überall präsent. Im 18. Jahrhundert war Englisch die "neue" Fremdsprache, die ganz allmählich neben dem Französischen und anderen Sprachen an Bedeutung gewann. Der Vortrag skizziert diesen Aufstieg der englischen Sprache aus unterschiedlichen Blickwinkeln: Wer lernte Englisch? Wozu wollte man Englisch lernen? Wie erwarb man sprachliche Fertigkeiten? Welche Vorstellungen herrschten über die erfolgversprechenden Wege des Sprachenlernens? Wo wurde Englisch unterrichtet?
Beginn: 18.15 Uhr
Ort: Zimeliensaal der Universitätsbibliothek Osnabrück, Alte Münze 16/Kamp, Raum 09/114
Mittwoch, 21. Mai 2014
Doctor scientiae musicae:
Musik als Wissenschaft im Raum der Personalunion zwischen Hannover und Großbritannien
Prof. Dr. Andreas Waczkat, Georg-August-Universität Göttingen
Keine Frage: Spricht man über Musik im Raum der Personalunion, zieht die Person Georg Friedrich Händels die mit Abstand größte Aufmerksamkeit auf sich. Jenseits der klingenden Musik ist der Raum der Personalunion jedoch einer, in dem sich ein neues Interesse an der Musik als Wissenschaft zeigt: und dies namentlich an der Geschichte der Musik. Die in Großbritannien mit großem Aufwand betriebenen Forschungen von John Hawkins und Charles Burney werden von Johann Nikolaus Forkel, dem Akademischen Musikdirektor der Universität Göttingen, mit größter Aufmerksamkeit zur Kenntnis genommen. Der Vortrag zeigt, wie Dr. h.c. Forkel die General History of Music des Dr. mus. Burney plagiiert und damit einen Grundstein der Musikwissenschaft als kulturwissenschaftlich ausgerichteter Universitätsdisziplin legt – und warum Händel den Titel des Doctor musicae abgelehnt hat.
Beginn: 18.15 Uhr
Ort: Zimeliensaal der Universitätsbibliothek Osnabrück, Alte Münze 16/Kamp, Raum 09/114
Mittwoch, 7. Mai 2014
England/Deutschland im 18. Jahrhundert
Dynastie - Konfession - kulturelle Folgen
Prof. Dr. Michael Maurer, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Der Vortrag zeichnet eingangs nach, wie es dazu kommen konnte, dass sich das englische Parlament früh schon auf eine protestantische Sukzession festlegte und welche Folgen dies für den Aufstieg der Welfen aus dem Hause Braunschweig-Lüneburg (Kurhannover) hatte. Damit war seit 1714 eine dynastische Verbindung zwischen England und Deutschland geknüpft; im zweiten Teil schließt sich die Frage nach der konfessionellen Entwicklung in England im 18. Jahrhundert und ihrer Bedeutung für Deutschland an. Im dritten Teil des Vortrages geht es zunächst ausführlicher um Georg Friedrich Händel, sodann um die Publizistik in Deutschland, die ein eigentümliches Ideal der ‚Anglophilie‘ ausprägte, der Vorliebe für England, die Engländer und alles Englische. Die Dimensionen dieses Ideals reichten vom Freiheitsdenken im Politischen bis zum Ideal der Natürlichkeit, welches sich in Dichtung und Prosa, aber auch beispielsweise in der Gartenkunst ausprägte. Zum Schluss wird sich die Frage stellen, wie weit diese ‚Anglophilie‘ allgemein aus dem Aufklärungsdenken der Zeit herzuleiten ist und wieweit die dynastische Beziehung der Welfen, die beispielsweise auch den Anlass für Justus Mösers Londonreise 1763/64 abgab, hier Einfluss hatte.
Beginn: 18.15 Uhr
Ort: Zimeliensaal der Universitätsbibliothek Osnabrück, Alte Münze 16/Kamp, Raum 09/114