Institut

für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN)


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Interdisziplinäres Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit
Universität Osnabrück
Neuer Graben 19/21
49074 Osnabrück

Tel. +49 541 969 4983

cvogl@uni-osnabrueck.de

Christine Vogl

Forschungsschwerpunkte

  • Lessing-Forschung
  • Literatur- und Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts
  • Analyse literarischer Handschriften
  • Historische Papierforschung und Filigranologie
  • Theorie und Praxis der Editionswissenschaften

Kurzbiografie

seit April 2015: Doktorandin im Promotionsprogramm des IKFN und der Herzog August Bibliothek „Wissensspeicher und Argumentationsarsenal. Funktionen der Bibliothek in den kulturellen Zentren der Frühen Neuzeit“ in Osnabrück; zudem Wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl Prof. Dr. Friedrich Vollhardt (München)

März 2015: Magister Artium mit der Arbeit „Die Paralipomena zu Lessings Laokoon. Überlieferung, Anordnung, Edition“

April 2012 bis März 2015: Magisterstudiengang Neuere Deutsche Literatur mit den Nebenfächern Deutsche Sprache und Literatur des Mittelalters sowie Englische Sprachwissenschaft an der Universität München

September 2009 bis März 2015: Studentische Hilfskraft am Lehrstuhl Prof. Dr. Friedrich Vollhardt (München), dabei u.a. Mitarbeit an seiner Studienausgabe von G. E. Lessings Laokoon (Stuttgart 2012)

Sommersemester 2009: Studentische Hilfskraft bei der Redaktion der germanistischen Fachzeitschrift Arbitrium

April 2007 bis März 2012: Magisterstudiengang Englische Sprachwissenschaft mit den Nebenfächern Englische Literaturwissenschaft und Deutsche Sprache und Literatur des Mittelalters an der Universität München (davon zwei Semester beurlaubt)

Projektskizze

„Lesen, Exzerpieren, Schreiben. Eine Untersuchung zur Genese von Lessings Laokoon-Projekt mit historisch-kritischer Edition der Paralipomena“

Betreuer: Prof. Dr. Wolfgang Adam (Osnabrück), Prof. Dr. Friedrich Vollhardt (München), Prof. Dr. Winfried Woesler (Osnabrück)

An Lessings kunsttheoretischer Hauptschrift zeigt sich auf geradezu exemplarische Weise die komplexe Intertextualität und ‚diskursive Dialogizität‘ seines Werkes. Neben dem 1766 erschienenen Ersten Theil der Laokoon-Abhandlung, die gleichsam einen ununterbrochenen Dialog mit einer Vielzahl antiker und zeitgenössischer Autoren führt, sind noch Lektürenotizen, Entwürfe und Vorarbeiten sowohl zur Druckfassung als auch zur geplanten Fortsetzung überliefert, die einen einzigartigen Einblick in Lessings Schreib- und Lesewerkstatt gewähren. Zählt man die betreffenden Einträge in seinen Collectanea noch hinzu, so ergibt sich eine nicht unerhebliche persönliche ‚Bibliothek‘ von Lesefrüchten, die im Hinblick auf den Laokoon bislang noch kaum ausgewertet worden ist. Trotz einer über zweihundertjährigen Forschungs- und Editionsgeschichte ist auch die historische Genese des auf drei Teile angelegten Projekts sowie die Entstehungsreihenfolge der überlieferten Paralipomena immer noch eine offene Frage. Von diesem Problemhorizont ausgehend, verfolgt das Dissertationsprojekt drei Hauptziele: Mit Hilfe der Methoden analytischer Handschriftenforschung und einer Röntgenfluoreszenzanalyse der Tinten soll zunächst die empirische Projektgenese rekonstruiert werden, wodurch sich erstmals die unterschiedlichen Konzeptionsphasen sowie Lessings Arbeitsweise vom Lesen über das Exzerpieren bis hin zum Schreiben genau nachvollziehen lassen. Auf diesen Erkenntnissen aufbauend, die in einer historisch-kritischen Edition der Paralipomena dokumentiert werden, möchte das Vorhaben sodann einen vertieften Blick auf die Provenienz von Lessings Quellen und deren Verknüpfung mit Bibliotheken und gelehrten Netzwerken in den kulturellen Zentren der Frühen Neuzeit werfen, um schließlich ihre Bedeutung für die Genese sowie die argumentative Struktur seines Projekts ausloten zu können.

Publikationen

„Lessings Laokoon-Nachlass. Mögliche Antworten auf editorische Fragen“, in: Unordentliche Collectanea. Gotthold Ephraim Lessings Laokoon zwischen antiquarischer Gelehrsamkeit und ästhetischer Theoriebildung. Hg. von Jörg Robert und Friedrich Vollhardt. Berlin, Boston 2013 (Frühe Neuzeit 181), S. 41–98.

„,In dem Müntzcabinete des H. General L. v. Schmettau‘. Die Münze des Chabrias und ein neuentdecktes Begleitschreiben an Gotthold Ephraim Lessing“, in: Aufklärung 25 (2013), S. 305–341.

„Nachträge zu Band 1 und 2 [des Gesamtverzeichnisses der Lessing-Handschriften]", in: Gesamtverzeichnis der Lessing-Handschriften. Bd. 1 und 2. Bearbeitet von Wolfgang Milde. Hg. von der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel und der Lessing-Akademie Wolfenbüttel. Hannover 2016, S. 505–518 (zusammen mit Wolfgang Albrecht und Christian Heitzmann).

„Johann Joachim Winckelmann: Geschichte der Kunst des Alterthums" und „Gotthold Ephraim Lessing (1729–1781): Laokoon: oder über die Grenzen der Mahlerey und Poesie", in: Winckelmann. Moderne Antike. Hg. von Elisabeth Décultot u.a. München 2017, S. 177f.

„Postskriptum zum Bericht des braunschweigischen Reichstagsgesandten Konrad Friedrich Ludwig von Wülcknitz an Herzog Karl Wilhelm Ferdinand, Regensburg, 23. Juni 1780“, in: Germanisch-Romanische Monatsschrift NF 68 (2018), S. 562–569 [= Appendix II zu: Hannes Kerber: „Die Aufklärung vor Gericht. Zum historischen Hintergrund von G.E. Lessings Anmerkungen zu einem Gutachten über die itzigen Religionsbewegungen (1780)“, in: ebd., S.525–561].

„J. J. Winckelmann: Gedanken über die Nachahmung […]. Exemplar aus dem Besitz von G. E. Lessing“ und „J. J. Winckelmann: Geschichte der Kunst des Alterthums […]. Exemplar aus dem Besitz von G. E. Lessing“, in: „Niemand kann den Mann höher schätzen als ich …“. Winckelmann und Lessing. Hg. von Sylke Kaufmann und Max Kunze im Auftrag des Lessing-Museums Kamenz und des Winckelmann-Museums Stendal. Kamenz 2018 (Ausstellungskataloge des Lessing-Museums Kamenz 11) (im Druck).

„Zur Materialität des handschriftlichen Nachlasses von Gotthold Ephraim Lessing. Ein Plädoyer für analytische Handschriftenforschung", erscheint in: editio 32 (2018) (im Druck).

„Lessing als Leser. Eine Spurensicherung in seinen Handexemplaren und Collectanea“, in: Von Herkules bis Hollywood. Beiträge zur jüngeren Lessingforschung. Hg. von Helmut Berthold und Franziska Schlieker. Wolfenbüttel 2018 (Wolfenbütteler Vortragsmanuskripte 25) (im Druck).