Institut

für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN)


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Interdisziplinäres Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit
Universität Osnabrück 
Neuer Graben 19/21 
49074 Osnabrück

alingnau@uni-osnabrueck.de

Tel. +49 541 969 6023

Anna Lingnau

Forschungsschwerpunkte

  • historische Bibliotheksforschung
  • Paläographie des Mittelalters
  • Gebrauchsbücher in der Frühen Neuzeit
  • Ständeliteratur des 17. Jahrhunderts

Kurzbiografie

seit Oktober 2015: Doktorandin im Promotionsprogramm des IKFN und der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel "Wissensspeicher und Argumentationsarsenal. Funktionen der Bibliothek in den kulturellen Zentren der Frühen Neuzeit" in Osnabrück

2014-2015: Wissenschaftliche Hilfskraft an der Universitätsbibliothek Heidelberg (Abteilungen Handschriften / Alte Drucke), Arbeit mit den Beständen der Bibliotheca Palatina, den Klosterbibliotheken Lorsch und Salem sowie Mitarbeit an der Georeferenzierung und digitalen Präsentation des Codex Laureshamensis

2013-2015: Masterstudium Geschichte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Schwerpunkte: Historische Hilfswissenschaften und Neuere Geschichte

2010-2013: Bachelorstudium Buchwissenschaft und Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Projektskizze

 

„Bibliotheca Politica. Der Lektürekanon des Fürstendieners im Spiegel der Privatbibliothek des Friedrich Rudolf von Canitz (1654-1699)"

Betreuerinnen/Betreuer: Prof. Dr. Siegrid Westphal (Osnabrück), Dr. Gabriele Ball (HAB), Prof. Dr. Sven Externbrink (Heidelberg)

Die „richtige" vorbereitende und informierende Lektüre des angehenden oder schon aktiven Fürstendieners bildete ab der Mitte des 17. Jahrhunderts sowohl bei den Vertretern der politischen Theorie als auch bei den im Fürstendienst stehenden Praktikern ein wichtiges Desiderat. Vom wachsenden Bedarf zeugen nicht nur die Auktions- und Sammelkataloge umfangreicher Privatbibliotheken fürstlicher Räte, sondern auch zahlreiche politische „Idealbibliotheken", die im 17. und frühen 18. Jahrhundert von protestantischen Gelehrten und Pädagogen formuliert wurden. Über diese zeitgenössischen – freilich akademisch geprägten – Aussagen soll erarbeitet werden, aus welchen Disziplinen und Textgattungen sich eine „Bibliotheca Politica" idealerweise zusammensetzte und welche Funktionen ihr zugeschrieben wurden. Der so festgestellte Kanon wird in einem zweiten Schritt auf die als Auktionskatalog überlieferte Bibliothek des brandenburgischen Rats und Gesandten Friedrich Rudolph von Canitz (1654-1700) bezogen, um zu bestimmen, inwiefern sich seine politischen Bestände in dieses Schema einfügen. Die Differenzen zwischen akademisch formulierten Kanones und der Bibliothek des politischen Praktikers unterstützen bei der Rekonstruktion eines „individuellen" Sammlungsprofils und verweisen auf die verschiedenen miteinander koexistierenden Politikkonzepte des 17. Jahrhunderts.